Freie Wähler informieren sich beim Vorstand der OVAG über die aktuellen Entwicklungen
„Neben unserem ausgeklügelten, vorausschauenden Personalmanagement als Garant für die Versorgungssicherheit der Region, sind die Herausforderungen der Energiewende, die Erzeugung durch Wind und Sonne, sowie der nötige Netzausbau die zentralen Herausforderungen für die nächsten Jahre“, resümierte Oswin Veith, Vorsitzender der Geschäftsführung der OVAG-Gruppe und Vorstand der OVAG. Das kommunale Unternehmen sei Pionier bei der Erzeugung von Strom aus erneuerbarer Energie. Bereits seit dreißig Jahren betreibe die OVAG an Windkraftanlagen bzw. sei an diesen beteiligt. „Dadurch haben wir wertvolle Erfahrungen sammeln können, die wir gerne mit Partnern teilen, sagte Veith.
Oswin Veith und sein Geschäftsführerkollege und Vorstandsvorsitzender der OVAG, Joachim Arnold, trafen jüngst in der Hauptverwaltung des Unternehmens in Friedberg mit Vertretern der FW Wetterau zusammen, um sie über aktuelle Ergebnisse und Entwicklungen bei dem größten Energieversorger der Region zu informieren.
In beinahe allen Kommunen der Wetterau, die selbst kein eigenes Stadtwerk vorhalten, ist die OVAG der Grundversorger für Strom; außerdem ist sie mit 50 Prozent an der Oberhessen Gas AG beteiligt und bietet überdies mit ihrem Vertrieb selbst Gas für die Kunden an. Außerdem organisiert sie über ihre Tochtergesellschaft VGO (Verkehrsgesellschaft Oberhessen), den öffentlichen Personennahverkehr auf einer Fläche von der Größe des Saarlandes, sprich der Wetterau, dem Vogelsberg und Teilen der Landkreises Gießen.
„Es ist alleine deshalb wichtig, dass die OVAG-Gruppe ein positives Ergebnis erzielt, um die Verluste aus dem ÖPNV für die drei Landkreise ausgleichen zu können“, verwies Oswin Veith. Derzeit bestehe die Möglichkeit, die Gewinne des Unternehmens mit den Verlusten aus den Verkehrsbetrieben zu verrechnen. Jedoch bestünde die Gefahr, dass der steuerliche Querverbund durch ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes aufgehoben werde, was zur Folge hätte, dass die Städte und Gemeinden die Verluste aus Steuermitteln ausgleichen müssten oder das Angebot drastisch zu reduzieren sei. Darüber hinaus verwiesen Arnold und Veith darauf, dass die Gewinne der OVAG-Gruppe an die Eigentümer, also an die drei Landkreise flössen, mithin an die Bevölkerung selbst.
Zur Sprache kam bei dem Treffen auch das Thema Strompreise. „Wir sind erfreut, dass die OVAG bereits seit dem April 2024 den Tarif ‚Garant‘ anbietet, bei dem die KWh unter dreißig Cent kostet und somit eine Alternative zu den Tarifen in den Vergleichsportalen den Kunden darstellt“, sagte Markus Theis, Kreisvorsitzender der FW Wetterau. Dieser Tarif solle auch ein Beispiel für Stadtwerke in der Wetterau sein, die bisher Ihre Tarife nicht an die besseren Einkaufspreise angepasst hätten. Dies sei aber für die Menschen wichtig, weil sie immer noch unter den enorm gestiegenen Preisen durch die Inflation der beiden vorangegangen Jahre litten. Hier sei die OVAG mit ihrem marktgängigen Tarif „Garant“, in den jeder Kunde der OVAG telefonisch wechseln kann – ein Vorbild, das hoffentlich bald Nachahmer findet.
Für junge Menschen biete die OVAG eine sichere berufliche Perspektive, rund 60 Ausbildungsplätze stünden zur Verfügung. Diese seien auch nötig, um Kollegen zu ersetzen, die in den Ruhestand gingen. Nachwuchs auf diesem Gebiet sei dringend erforderlich. Stromkabel und Wasserrohre ließen sich nun mal nicht mit künstlicher Intelligenz verlegen, verwies Joachim Arnold, oder ersetzten. Diese setze man gleichwohl im Verwaltungsbereich ein, um einfache, wiederkehrende Arbeiten zu erledigen womit den Kollegen mehr Zeit für komplexe Aufgaben zur Verfügung stünde. Das Management des Fachkräftemangels und der Ruhestandswellen in den nächsten Jahren sei eine weitere Aufgabe des Vorstands der OVAG.
Die OVAG sei neben ihrem Kerngeschäft auch ein herausragender Förderer für Kunst und Kultur in der Wetterau. Mit dem Internationalen OVAG-Varieté sei es gelungen eines der größten Varieté-Veranstaltungen Europas für die Menschen der Region zu etablieren, für jährlich mehr als 34.000 Besucher. Der jährliche Jugendliteratur Wettbewerb, deutschlandweit einmalig, bei dem man 24 Preisträger auszeichnet, sie ermutige, motiviere und ihnen bei ihrer Arbeit unter die Arme greife, sei eine besondere, einzigartige Förderung von jungen Autorinnen und Autoren und damit ein weiteres Beispiel für das gesellschaftliche Engagement der OVAG.
Die Vertreter der Freien Wähler bedankten sich zum Abschluss des Informationsaustausches beim Vorstand für den umfassenden Überblick der aktuellen Themen. „Besonders möchten wir uns aber für die Arbeit des Vorstandes bedanken, der die Versorgung mit Energie in der Wetterau in den letzten Jahren während der Pandemie und trotz des Ukraine Kriegs stets sichergestellt hat“, so der Kreisvorsitzende der Freien Wähler Wetterau, Markus Theis, zum Ende des ausführlichen Gesprächs.