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Mit dem Beschluss der Landesregierung zur Genehmigung der Teilbetriebsschließung des Büdinger Krankenhauses ist das Thema für die Freien Wähler keinesfalls abgehakt. In einer gemeinsamen Pressemitteilung betonen die FWG Büdingen und die Kreistags-Fraktion der Freien Wähler Wetterau ihre Haltung zu den aktuellen Entwicklungen rund um das Mathilden-Hospital. Erich Spamer und Ulrich Majunke betonen in ihrer gemeinsamen Erklärung: „Die Landesregierung in Wiesbaden muss wissen, welchen immensen Schaden sie gerade in der Region und in der Stadt Büdingen hinterlassen.“

Dabei strebt man in den Reihen der Freien Wähler ein mehrstufiges Verfahren an. In einem gemeinsamen Eil-Antrag mit der FDP Wetterau möchte man den Kreisausschuss und das Gesundheitszentrum Wetterau mit der Prüfung zur Übernahme der von der Teilschließung betroffenen Abteilungen des Mathilden-Hospitals Büdingen beauftragen. Nötigenfalls mit einem Neustart des Krankenhauses. Bergmann habe den aktuellen Zustand in einem nicht unerheblichen Umfang künstlich herbeigeführt, sagt Erich Spamer. Der Wetteraukreis stehe als Landkreis und damit als Träger des Rettungsdienstes nun in der Verantwortung, die gesetzlich vorgeschriebenen Rettungszeiten einzuhalten. Auch den Sicherstellungsauftrag für die stationäre medizinische Versorgung und damit für die akutmedizinische Versorgung der Bevölkerung müsse in den Fokus rücken. Insofern habe der Landkreis Wetterau mit Landrat Jan Weckler (CDU) an der Spitze die Aufgabe und Verantwortung, ein Organisationsverschulden für den Fall zu prüfen, dass mit der kurzfristigen Klinikschließung zum 30.06.2024 und der damit verbundenen Beendigung der Notfallversorgung, lebensbedrohlich Erkrankte bzw. Verletzte wegen zu langer Rettungswege, fehlender Rettungswagen, Personal etc., Schaden erleiden oder gar sterben könnten. Der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler im Kreis, Erich Spamer betont darüber hinaus: „Wir erwarten einen ernsthaften Umgang mit diesen Fragestellungen. Die Interessen des ehemaligen Landkreises Büdingen und der hier lebenden Menschen muss auch in Friedberg deutlicher in den Fokus rücken. Mit klaren Maßnahmen sowie Taten und über die üblichen Sonntagsreden hinaus. Keinesfalls darf hierbei das vorliegende Gutachten der Hessen Agentur zur Genehmigung der Teilbetriebsschließung des Mathilden-Hospital herangezogen werden. Wir halten es für unvollständig. Überwiegend nur mit Zahlen des Jahres 2023 als Basis, halten wir diese Daten für nicht repräsentativ und von daher als falsch, was die Erhebung, als auch die Analyse der Zahlen betrifft. Das gesamte Gutachten muss auf den Prüfstand. Beispielhaft sei die über Monate gesperrte Vogelsbergstraße genannt, was dazu führte, dass die Bewohner des nordöstlichen Kreisgebiets die ehemalige Kreisstadt Büdingen gemieden haben, was zu sinkenden Fallzahlen beitrug. Die Landesregierung oder die zuständige Gesundheitsministerin Diana Stolz mögen die Bedeutung des Mathilden Hospitals für die Region Oberhessen nicht erkennen wollen, unser zuständiger Landrat und die CDU geführte Kreiskoalition dürfen sich daran allerdings nicht orientieren. Die Forderung der Freien Wähler: Ein zweites Gutachten muss durch den Landkreis erstellt werden.

Ulrich Majunke ergänzt: „Wir hätten uns offene und ehrliche Worte der Bergmann Konzernleitung sehr viel früher gewünscht. Nun erklärt der Büdinger Bergmann Chef, Alexander Zobel, das Mathildchen wird zur psychiatrischen Fachklinik. Er verbindet es mit der plötzlichen Bitte an die Büdingerinnen und Büdinger sowohl der Fachklinik als auch dem Medizinischen Versorgungszentrum weiter Vertrauen zu schenken. Hier würden Ärzte und die Top-modernen OP-Säle weiter zur Verfügung stehen und sogar ausgebaut – allerdings nur noch ambulant. Ambulant sollen auch Notfälle weiter behandelt werden.“ Selbstverständlich werde die FWG diese Prozesse mit einem konstruktiven Blick begleiten. Ulrich Majunke weiter: „Momentan zweifeln wir jedoch nachhaltig an der Ernsthaftigkeit und den guten Absichten des Konzerns. Die bisherigen Geschehnisse, aber vor allem die Maßnahmen und die Firmenpolitik von Bergman fokussieren sich eiskalt auf die Interessen der Shareholder des Konzerns. Mit dieser Wertehaltung können wir uns nicht identifizieren. Ein erster Schritt wäre es nun, die Menschen in der Region ernsthaft mitzunehmen und die Kommunalpolitik in die neue Konzepterstellung des Krankenhauses frühzeitig einzubinden.“

Dazu gehört nach den Worten von Ulrich Majunke auch, dass unter neuen Voraussetzungen die „Wiederbelebung“ somatischer Stationen ein Teil der Agenda bleibt. „Die stationäre Versorgung und die Behandlung von Notfällen, inclusive einer Intensivstation, muss im Krankhaus Büdingen nötigenfalls mit einem anderen Betreiber oder in Kooperationen perspektivisch möglich sein.“

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