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„Die Gederner Kommunalpolitiker haben Wort gehalten, denn im letzten Wahlkampf haben wir versprochen, uns um die Arztversorgung in Gedern zu kümmern und nun haben wir es mit dem Kauf der Schlossbergklinik auf den Weg gebracht“ so der Freie Wähler Vorsitzende Herbert Weber und Fraktionsvorsitzende Sebastian Stroh zur Begrüßung des Freie Wähler Landtagskandidaten Erich Spamer. Ihm wurden die Eckdaten des Beschlusses der Gederner Stadtverordneten näher erläutert. In den nächsten fünf Jahren werden 80 Prozent der Gederner Hausärzte in den Ruhestand gehen, eine Nachfolgeregelung ist bisher bei keinem in Sicht. Der Grund ist, dass junge Mediziner, wenn sie denn überhaupt aufs Land gehen, überwiegend in Medizinische Versorgungszentren, MVZ, mit geregelten Arbeitszeiten gehen und nicht in Einzelpraxen. Mit Herrn Dr. Fellermann, Geschäftsführer des Gesundheitszentrum Wetterau, GZW, und Landrat Weckler, sowie Bürgermeister Kempel und 1. Stadtrat Weber wurde in intensiven Verhandlungsrunden eine für beide Seiten zufriedenstellende Lösung erarbeitet. Durch den erträglichen Kaufpreis und die sonstigen Randbedingungen kann die Stadt Gedern den Ärzten zukünftig die Räume zu leistbaren Mieten für ein MVZ anbieten. Los gehen soll es im zweiten Halbjahr 2023. Mietvereinbarungen sind mit zwei Hausärzten geschlossen, der Allgemeinmediziner Christopher Bunzek wird das private MVZ leiten. Weiterhin mietet sich das GZW ein, welches zwei Facharztpraxen, für Innere und Onkologie, betreiben wird. Gespräche mit einer weiteren Fachärztin und einem Fachbetrieb des Gesundheitswesens sind am Laufen. Bereits eingemietet sind eine Physiotherapiepraxis und der Rettungsdienst des Roten Kreuzes. Für die Zukunft ist geplant, den Kassenarztsitz jedes Gederner Hausarztes, der in den Ruhestand geht und der es möchte, in dem MVZ-Schlossbergklinik zu übernehmen und mit jüngeren Hausärzten zu besetzen. Alle Gederner Ärzte wurden in diesen Prozess Seitens der Stadt eingebunden.

Erich Spamer beglückwünschte die Stadt Gedern für diesen zukunftsweisenden Beschluss mit den Worten „Hilf dir selbst, so hilft dir Gott“, den Herbert Weber mit dem Satz ergänzte „Nicht an ihren Worten sollt ihr sie messen, sondern an den Taten“ und äußerte die berechtigte Hoffnung, etwas Wichtiges und Gutes für die Gederner Bürger getan zu haben. Bei dem Rundgang konnten sich die Beteiligten von der guten Bausubstanz der Schlossbergklinik überzeugen, die in nächster Zeit keiner größeren Aufwendungen bedarf, außer dem Austausch von einigen wenigen Fenstern, deren Kosten sich im niedrigen Tausender Bereich bewegen.

Kritik äußerten die Beteiligten an der Kassenärztlichen Vereinigung, KV-Hessen, die der Stadt keine Beratungsleistung und Unterstützung hat zukommen lassen und man sich hier vor Ort in die komplexe Materie des Gesundheitswesens selbst einarbeiten musste. „Leider sind viele Reden von Landes- und Bundespolitikern zur Landarztversorgung bei näherer Betrachtung oft nur Sonntagsreden. Deutlich zu wenig Medizinstudienplätze, komplexe Formalien und unattraktive Vergütungsmodelle verhindern ein gesteigertes Interesse junger Mediziner am Beruf des Landarztes. Hier muss dringend von der Landespolitik gegengesteuert werden“, so Erich Spamer.

Alle an dem Besuchstermin Beteiligten waren sich einig, dass die Arztversorgung ein wesentlicher Teil der Grundversorgung unserer Bevölkerung ist und erst eine intakte Infrastruktur unsere ländliche Region wohn- und lebenswert macht, was aber nur durch finanzielle Aufwendungen mit Augenmaß zu realisieren ist. „Gedern ist ein Beispiel dafür, dass man viel erreichen kann, wenn die Kommunalpolitiker nicht nur an einem Strang, sondern auch in die gleiche Richtung ziehen“, so Weber und Stroh abschließend, verbunden mit einem Dank an Landrat Weckler, Dr. Fellermann und die Kollegen aller Parteien in der Gederner Stadtverordnetenversammlung für die zügigen und zielführenden Beratungsergebnisse.

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